Der 17. Juni ist ein Tag der Freude für die Erzdiözese Wien – denn heute stellen sich acht Männer ganz in der Dienst Gottes, um als Priester seine Liebe zu den Menschen zu tragen.
Acht von 28 Neupriestern in Österreich
Insgesamt 28 Neupriester wird es in der katholischen Kirche in Österreich im Jahr 2023 voraussichtlich geben – acht von ihnen werden am Samstag, 17. Juni um 9.30 Uhr im Wiener Stephansdom das Sakrament der Priesterweihe empfangen, wenn Kardinal Christoph Schönborn ihnen die Hände auflegen wird. Die Kandidaten kommen dabei teils aus dem Erzbischöflichen Priesterseminar, darunter Christoph Dippl (54), Korbinian Parzinger (32), Michael Semmelmeyer (28) und Franz Vala (28). Drei weitere - Gaheris Diaz Betancourt (42), Francisco Jose Frias Meza (31) und Fernando Josue Heredia Guedez (34) - absolvierten ihre Priesterausbildung im Wiener Missionskolleg "Redemptoris Mater", zudem wird mit Markus Möslang (29) von den Brüder-Samaritern auch ein Ordensmann geweiht.
Festlicher Gottesdienst mit besonderer Liturgie
Dass es sich um einen besonderen Gottesdienst handelt, kommt auch im Ablauf der Liturgie zum Ausdruck.
Zu Beginn des Gottesdienstes erfolgen:
Der Aufruf der Kandidaten,
die Bitte der Ausbildungsverantwortlichen an den Bischof um die Weihe und
die Erwählung der Kandidaten durch den Bischof zu Priestern.
Auf die Verkündigung des Evangeliums folgt:
Die Homilie des Bischofs,
das „Veni Creator“- ein Hymnus an den Heiligen Geist und
die Weihe- und Gehorsamsversprechen durch die Weihekandidaten.
Während der darauffolgenden Allerheiligenlitanei werfen sich die Priesteramtskandidaten nieder. Diese alte Gebetshaltung, auch Prostratio genannt, ist Bestandteil bei allen Weihen, weiters bei der Eröffnung der Karfreitagsliturgie und in der Feier der Ordensgelübde.
Die eigentliche Weihe besteht in
der Handauflegung durch den Bischof und durch einige Verteter der anwesenden Priester
und dem anschließenden ausführlichen Weihegebet.
Darauf folgen sogenannte „ausdeutende“ Zeichenhandlungen:
Das Anlegen der priesterlichen Gewänder,
die Salbung der Hände mit Chrisam,
die Überreichung von Kelch mit Wein und Hostienschale (Patene) und
der abschließende Friedensgruß
Unmittelbar danach feiern die Neupriester erstmals gemeinsam mit dem Bischof die Eucharistie.
Der Priester als Stellvertreter von Jesus
Das dreistufige Sakrament der Weihe (Diakon – Priester – Bischof) gehört zum grundlegenden Selbstverständnis der katholischen Kirche. Der Priester wirkt einerseits im Auftrag des Bischofs und repräsentiert in der Feier der Sakramente, insbesonders in der Feier der Eucharistie und der Beichte, Christus.
Das Zweite Vatikanische Konzil formuliert es so: „Die Priester sind… Kraft des Weihesakramentes nach dem Bild Christi, zur Verkündigung der Frohbotschaft, zum Hirtendienst an den Gläubigen und zur Feier des Gottesdienstes geweiht…Am meisten üben sie ihr heiliges Amt in der eucharistischen Feier oder Versammlung aus, wobei sie in der Person Christi handeln.“ (II. Vat. Konzil, Lumen Gentium, 28)
Musik zum Gottesdienst
Musikalisch wird der Gottesdienst vom Vokalensemble St. Stephan, den Wiener Dombläsern und Domorganist Konstantin Reymaier unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Landerer gestaltet. Es werden Werke für Gemeinde, Chor, Bläser und Orgel zu hören sein.
Gottesdienst und Hilfsbereitschaft gehören zusammen. Daher sammeln die Christen beim Gottesdienst von alters her für die Hilfsbedürftigen unter sich und für die Bedürfnisse der Seelsorge ihrer Gemeinden. Anstatt eines Gabenganges mit Lebensmittel und Gütern des täglichen Bedarfs wird heute eine Geldgabe eingesammelt – die Kollekte. Auch Sie haben ganz einfach von zu Hause aus die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen und online Ihren persönlichen Beitrag zu leisten.