Amen
Die Osternacht ist die Feier des Lebens. Ihre Liturgie besteht aus vier Teilen – der Lichtfeier, dem Wortgottesdienst, der Tauffeier und der Eucharistiefeier. Nach der Feuerweihe und der Entzündung der Osterkerze ziehen der Priester und die Ministranten in die unbeleuchtete Michaelerkirche. Dabei bleibt die Prozession dreimal stehen, und mit jedem Mal wird es etwas heller. Der Übergang vom Dunkel zum Licht, die Symbolik von Licht und Finsternis, fasst zusammen, was in der Osternacht gefeiert wird: Die Auferweckung Jesu von den Toten, durch die Licht und Hoffnung in die Welt kam.
Dies ist die Nacht...!
Die Osternachtfeier ist lang, sie schließt alles ein, was für die Glaubenden mit der Auferstehung Jesu verbunden ist. Gleich zu Beginn wird das Exsultet, das Osterlob, gesungen: „Frohlocket, ihr Chöre der Engel...“ Ausgehend vom Lobpreis über das Licht der Osterkerze, werden alle Momente miteingeschlossen, in denen Gott Licht und Rettung gebracht hat. Daran knüpfen auch die bis zu zehn Schriftlesungen an. In ihnen wird die gesamte Heilsgeschichte vergegenwärtigt und auf den Höhepunkt, die Auferstehung Jesu, hingeführt.
Vom Dunkel zum Licht
Zum Glorialied der Osternacht werden die Kerzen am Altar angezündet und die Glocken, die seit Gründonnerstag geschwiegen haben, läuten. Nach dem Evangelium und der Predigt rückt die Taufe in den Mittelpunkt der Liturgie. Alle Gläubigen sind aufgerufen, sich bewusst zu machen, dass sie durch die Taufe als erneuerte Menschen vom Dunkel des Todes zum Licht des Lebens hinübergegangen sind. Vor diesem Hintergrund kann dann voller Freude das Glaubensbekenntnis gesprochen werden.
Die Eucharistiefeier ist der vierte Teil der Osternachtfeier, auf die schließlich der feierliche Ostersegen mit anschließender Speisensegnung folgt. Wenn die KirchenbesucherInnen danach freudestrahlend auf den Michaelerplatz hinausströmen, liegt etwas von Ewigkeit in der Luft – Jesus ist auferstanden!
Musikalische Gestaltung
Das Gedenken an die Auferstehung Jesu und damit an den Durchgang vom Tod ins Leben, begehen wir in der Osternacht mit dem lateinischen „Exsultet“, mit zahlreichen Lesungen und gesungenen Antwortpsalmen bis hin zum Erklingen des festlichen Gloria im Zusammenspiel von Soli, Chor und Orchester. Die Osterfreude wird durch weitere Ordinariumsteile aus der "Missa Cellensis" von Joseph Haydn für Soli, Chor und Orchester zum Ausdruck gebracht.
Ordenshistoriker und ehemaliger Pfarrer
Gemeinsam mit der Pfarrgemeinde feiert P. Peter van Meijl die festliche Osternachtfeier. Er ist Ordenshistoriker und Provinzarchivar und war von 2002 bis 2016 Pfarrer der Michaelerkirche. Der im niederländisch-belgischen Grenzgebiet geborene Salvatorianer übte während seines Ordenslebens zahlreiche Funktionen aus, die ihn u.a. in die Schweiz, das Rheinland und nach Belgien führten. Schon früh entdeckte P. Peter van Meijl seine Leidenschaft für historische Themen, die zunächst in seiner Dissertation über Ordensgründer Pater Jordan und die Geschichte der Salvatorianer Niederschlag fand. Daraufhin wurde man ordensintern auf ihn aufmerksam und bat ihn, die vakant gewordene Stelle des Generalpostulators zu übernehmen. In dieser Funktion kümmerte er sich um den Seligsprechungsprozess von Pater Jordan, der 2021 schließlich zum gewünschten Ziel führte. Bis heute hält P. van Meijl im In- und Ausland Vorträge über Pater Jordan und die salvatorianische Spiritualität, die er auch regelmäßig in Büchern und anderen Schriften veröffentlicht.
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