Die Wiener Hofburgkapelle, die sich mitten in der Hofburg im Herzen Wiens befindet, blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis in das 13. Jahrhundert reicht. In den folgenden Jahrhunderten wurde die ehemalige Hauskapelle der Habsburger mehrfach um- und ausgebaut, die heutige Gestaltung mit den Oratorien und übereinander liegenden Emporen geht auf Maria Theresia und Kaiser Franz II. zurück.
Heimat der Wiener Hofmusikkapelle
Dem Ort entsprechend, erklingt hier zum Lob Gottes seit über 525 Jahren Kirchenmusik auf höchstem Niveau – eine Zeitspanne, die die Wiener Hofmusikkapelle zur weltweit längst bestehenden Institution dieser Art macht. In den Gottesdiensten, die hier gefeiert werden, singen die Wiener Sängerknaben, Mitglieder des Herrenchors der Wiener Staatsoper und die Choralschola der Hofburgkapelle. Begleitet werden sie von Mitgliedern des Orchesters der Wiener Staatsoper und namhaften Organisten, die alle auf höchstem Niveau musizieren.
Missa Solemnis von Wolfgang Amadeus Mozart
Der Gottesdienst wird musikalisch mit der Messe in C-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart, Missa Solemnis, KV 337, mit gregorianischem Choralgesang und Orgelspiel gestaltet.
Die „Missa Solemnis“ ist eine relativ kurze Messe mit einfachen und zum Teil volksliedhaften Melodien, dynamischen Kontrasten und unterschiedlichen Rhythmen. Sie wurde 1780 von Wolfgang Amadeus Mozart komponiert und stellt die letzte Messvertonung dar, die der Ausnahmekomponist vollenden konnte. Speziell auf die Gegebenheiten im Salzburger Dom mit seinen vier Orgelemporen und dem separaten Chorraum abgestimmt, zeichnet sie sich durch ein wirkungsvolles Wechselspiel zwischen Chorgesang und Orchestermusik aus.
Bereits zu Lebzeiten Mozarts erklang die Missa Solemnis in vielen Kirchen, so auch in der Wiener Hofkapelle. Soweit bekannt ist, zählt sie seit dem Ende des 18. Jahrhunderts zum Repertoire dieses besonderen Gotteshauses.
Multitalent mit Leidenschaft und langem Atem
Peter Schipka ist nicht nur Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz, sondern auch Rektor der Hofburgkapelle. Der gebürtige Wiener studierte zunächst Rechtswissenschaften, begann jedoch bereits zwei Jahre vor der Promotion zum Doktor juris auch Theologie zu studieren. 2001 wurde Peter Schipka zum Diakon geweiht, im Jahr darauf empfing er im Wiener Stephansdom die Priesterweihe. Priester sein bedeutet für ihn, „Menschen in ihrer Beziehung zu Gott und bei der Gestaltung der Gesellschaft zu begleiten und zu unterstützen.“
Nach einigen Kaplansjahren in Mödling führte ihn 2004 ein Promotionsstudium an die Universität Regensburg, wo er in Folge einige Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. 2010 kehrte er nach Wien zurück und übernahm die Leitung der Pfarre Rodaun. Im selben Jahr wurde er von der Österreichischen Bischofskonferenz zum Generalsekretär gewählt – eine Tätigkeit, die er auch heute noch ausübt. Zu seinen wichtigsten Aufgaben zählen die Vorbereitung der Vollversammlung der österreichischen Bischöfe sowie die daraus resultierende Nacharbeit. Er pflegt darüber hinaus auch die Beziehungen zu den zuständigen kirchlichen und staatlichen Stellen in Österreich.
Kraft für sein verantwortungsvolles Amt sucht er vor allem im Gebet und in der Bibel. Besonders fasziniert ihn im Buch der Bücher das Gleichnis vom Weltgericht. „Christus begegnen wir viel öfter, als es uns bewusst ist: einerseits unscheinbar, andererseits aber deutlich durch den Anspruch, den wir in unserem Inneren wahrnehmen, die Welt besser zu machen“, gibt Peter Schipka zu bedenken. Auf seinen Lieblingsheiligen angesprochen, nennt er John Henry Newman, einen weitsichtigen Theologen mit viel Leidenschaft.
Um den Kopf freizubekommen und Kondition für seine zahlreichen Aufgaben zu tanken, geht der engagierte Gottesmann in seiner Freizeit gerne laufen und verrät: „Ein- bis zweimal im Jahr laufe ich den Halbmarathon in einem Wettkampf.“
Hören, staunen, erahnen
In seiner Funktion als Rektor der Hofburgkapelle ist Peter Schipka eng mit den Kirchenbesucherinnen und -besuchern verbunden, die sich hier regelmäßig an der Schönheit der Kirchenmusik erfreuen. Besonders fasziniert ihn die Vielfalt seiner Gemeinde – sie reicht von traditionsverbundenen Gläubigen bis zu multinationalen Christen. Allen gemeinsam ist neben der Liebe zur Musik die Offenheit für den Glauben. „Hören, staunen, erahnen“ – mit diesen drei Worten bringt Peter Schipka die Art des Feierns, Lebens und Glaubens in der Hofburgkapelle auf den Punkt.
Weltgebetstag für geistliche Berufe
Ausgehend vom Evangelium, in dem sich Jesus als guter Hirt offenbart, wird Peter Schipka in seiner Predigt ein entscheidendes Element des Glaubens beleuchten – die Uneigennützigkeit.
Am Weltgebetstag für geistliche Berufe möchte der Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz vor allem für all jene Menschen beten, die sich mit dem Gedanken tragen, einen geistlichen Beruf zu ergreifen. Neben Ordensfrauen, Ordensmännern und Priestern stehen aber auch Kirchenmusikerinnen und -musiker im Zentrum des gemeinsamen Gebets.
Gottesdienst und Hilfsbereitschaft gehören zusammen. Daher sammeln die Christen beim Gottesdienst von alters her für die Hilfsbedürftigen unter sich und für die Bedürfnisse der Seelsorge ihrer Gemeinden. Anstatt eines Gabenganges mit Lebensmittel und Gütern des täglichen Bedarfs wird heute eine Geldgabe eingesammelt – die Kollekte. Auch Sie haben ganz einfach von zu Hause aus die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen und online Ihren persönlichen Beitrag zu leisten.