Die Ende des 17. Jahrhunderts erbaute Kirche St. Ursula in der Wiener Innenstadt spiegelt innen wie außen noch immer ihren ursprünglichen, klaren und einfachen barocken Charakter wider. Unter dem Heiligen Clemens Maria Hofbauer wurde sie Anfang des 19. Jahrhunderts zu einem bedeutenden Seelsorgezentrum. Dem Wiener Stadtpatron ist auch ein Seitenaltar geweiht.
Zentrum für Kirchenmusik
1960 wurden Kirche und Kloster an den Bund verkauft, seit Ende der 1960er-Jahre ist die Kirche, die über eine hervorragende Akustik verfügt, eine besondere Pflegestätte der Kirchenmusik: Das Institut für Orgel, Orgelforschung und Kirchenmusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien nützt die stimmungsvolle Kirche als Übungs- und Aufführungsraum. Davon können diesmal auch all jene profitieren, die über das Radio mitfeiern.
Musikalische Gestaltung
Zur Aufführung gelangt die 1889 komponierte Missa in f-Moll von Joseph Rheinberger. Sie entstand in Rheinbergers später Schaffensphase und zählt zu seinen ausgereiftesten liturgischen Werken. Die Musik verbindet romantische Klangfülle mit formaler Disziplin. Der Chor bewegt sich zwischen schlichter Homophonie und kunstvoller Polyphonie, während die Orgel nicht nur begleitet, sondern durch thematische und dynamische Gestaltung aktiv zum musikalischen Gesamtbild beiträgt.
Ein Dominikaner am „Highway to Heaven“
Geleitet wird der Gottesdienst vom kommunikativen Dominikanerpater Günter Reitzi. Der gebürtige Wiener trat vor mehr als vier Jahrzehnten als 18-Jähriger in den Predigerorden ein. Nach seiner Priesterweihe wirkte er zunächst als Kaplan, Religionslehrer und Schulseelsorger in Wien, es folgten Stationen als Pfarrer in Graz und in München, wo er auch Dechant war. 2013 kehrte der begeisterte Motorradfahrer nach Wien zurück, wurde zunächst Provisor der Pfarre St. Maria Rotunda und später auch Prior.
Christ zu sein, bedeutet für ihn, Jesus nachzufolgen, Ausgestoßene aufzunehmen, Kranke nicht abzuschieben und speziell Kindern und Jugendlichen, die auf der Sinnsuche sind, Halt zu geben – ganz, wie es seine Lieblingsheiligen, der Heilige Dominikus und die Heilige Katharina von Siena, vorgelebt haben. Dass sein Priesterleben davon geprägt ist, den Menschen die Zuneigung Gottes zu vermitteln, macht unter anderem seine Lieblingsstelle in der Bibel deutlich: „Liebt einander wie ich euch geliebt habe!“
In der Liebe und im Frieden Jesu miteinander unterwegs
In seiner Predigt setzt sich P. Reitzi mit den großen Themen Liebe und Frieden auseinander. Er ist überzeugt: „Beides ist ein Geschenk an uns und soll durch uns auch ein Geschenk für andere werden.“ Ganz besonders möchte der Dominikanerpater alle Menschen, die ihren Platz im Leben suchen, in sein Gebet miteinbeziehen.
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Die Kirche ist nur zum Sonntagsgottesdienst und zu Veranstaltungen der Universität geöffnet (Orgelabende, Chorkonzerte usw.).