Auch 200 Jahre, nachdem der Wiener Stadtpatron Clemens Maria Hofbauer in der Kirche St. Ursula seine mitreißenden Predigten gehalten hat, kann man noch spüren, dass diese Kirche ein Kraftplatz ist, an dem Gott den Menschen nahekommen will.
Die Ende des 17. Jahrhunderts erbaute Kirche St. Ursula in der Wiener Innenstadt spiegelt innen wie außen noch immer ihren ursprünglichen, klaren und einfachen barocken Charakter wider. Unter dem Heiligen Clemens Maria Hofbauer wurde sie Anfang des 19. Jahrhunderts zu einem bedeutenden Seelsorgezentrum. Dem Wiener Stadtpatron ist auch ein Seitenaltar geweiht.
Zentrum für Kirchenmusik
1960 wurden Kirche und Kloster an den Bund verkauft, seit Ende der 1960er-Jahre ist die Kirche, die über eine hervorragende Akustik verfügt, eine besondere Pflegestätte der Kirchenmusik: Das Institut für Orgel, Orgelforschung und Kirchenmusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien nützt die stimmungsvolle Kirche als Übungs- und Aufführungsraum. Davon können diesmal auch all jene profitieren, die über das Radio mitfeiern.
Musikalische Gestaltung
Bei diesem Gottesdienst erklingt Chormusik zweier Jubilare: von Arvo Pärt, der heuer seinen 90. Geburtstag gefeiert hat, und Giovanni Pierluigi da Palestrina, dessen 500. Geburtstag wir in diesem Jahr gedenken.
Zu hören sind u.a. Auszüge aus Pärts Berliner Messe in der Fassung für Chor und Orgel sowie aus Palestrinas Missa brevis quatuor vocum.
Obwohl mehr als vier Jahrhunderte zwischen beiden Komponisten liegen, sind sie im Geist eng verbunden. Beide lassen in ihrer Musik den Glauben hörbar werden, getragen von Schlichtheit, Klarheit und Tiefe.
Ein Ordensmann, der verbindet
Geleitet wird der Gottesdienst vom kommunikativen Dominikanerpater Thomas Gabriel Brogl. Er stammt aus Donauwörth, trat 2002 in den Dominikanerorden ein, studierte Theologie in Augsburg, Rom und Freiburg und wurde 2008 zum Priester geweiht. Nach seinem Wirken als Priester in der Kirche St. Martin in Freiburg und Kooperator der Seelsorgeeinheit Freiburg-Mitte war P. Brogl lange Zeit Provinzial der Dominikaner-Gemeinschaften in Süddeutschland und Österreich. 2024 wurde er von seinem Orden nach Rom berufen, wo er derzeit die Ordensleitung als „Socius“ bei der Arbeit und dem Austausch mit Dominikanern auf dem europäischen Kontinent unterstützt.
Wer in Gott ist, der wird frei
In seiner Predigt setzt sich P. Brogl mit dem großen Thema Freiheit auseinander. Er ist überzeugt: „Der Glaube eröffnet uns einen Horizont, der uns die Freiheit gibt.“ Die Verbindung mit Gott ermögliche es, sich von Belastungen zu lösen, die am Wesentlichen hindern.
Geben Sie uns Feedback zum Gottesdienst!
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Die Kirche ist nur zum Sonntagsgottesdienst und zu Veranstaltungen der Universität geöffnet (Orgelabende, Chorkonzerte usw.).