und um Gesundheit und Wohlergehen für meine Familie
Der Ort Herrnbaumgarten mit seinen idyllischen Weingärten und Kellergassen liegt im hügeligen Weinviertel – inmitten eines bedeutenden Rotweinanbaugebiets und einer einmaligen Kulturlandschaft. Die Ortspfarre, in der wir heute zu Gast sind, ist in den Pfarrverband Weinland Nord eingebettet, der insgesamt acht Pfarren umfasst und von Richard Hansl geleitet wird. Er charakterisiert seine Gemeinde, die von den Einflüssen des Weinbaus geprägt ist, als „traditionell, musikalisch und gelegentlich auch innovativ“. Der Gottesdienst wird aus der Pfarrkirche übertragen, die im 15. Jahrhundert errichtet und später aufgrund von Bränden mehrfach umgebaut wurde.
Ein Priester mitten im Leben
Der junge Pfarrer, der den Gottesdienst leitet, lebt zwar erst seit knapp zwei Jahren im Weinviertel, ist aber inzwischen voll hier angekommen. Ob bei der Feuerwehr, bei den Jägern oder den Winzern – überall ist Richard Hansl gern gesehen und hat Gottes Segen mit im Gepäck. Der gebürtige Oberösterreicher hat sich hier genauso schnell eingelebt wie in Wien, wo er zuvor als Kaplan tätig war. Nach Hause ins Salzkammergut fährt er nach wie vor immer wieder gerne – speziell, um Mama Hansls köstlichen Mayonnaise-Salat zu genießen. Nach seinem Lieblingshobby befragt, muss er nicht lange nachdenken: „Ich bin ein freudiger Cellist“, gesteht er mit einem freudigen Lächeln.
Den Menschen ein Strahlen ins Gesicht zaubern
Dass er erst vor vier Jahren zum Priester geweiht wurde, hat mit seiner Berufungsgeschichte zu tun: Ursprünglich studierte Pfarrer Hansl Betriebswirtschaft und hatte eine völlig andere Lebensplanung. Doch dann ereilte ihn Gottes Ruf bei einem Sprachaufenthalt in Barcelona. „Das hat einfach wie ein Blitz eingeschlagen“, erinnert sich der sympathische Gottesmann. Danach ging es Schlag auf Schlag: Mit 25 Jahren trat er ins Priesterseminar ein und widmet sein Leben seitdem voll dem Herrn und der Kirche.
Nach seiner Motivation befragt, meint Richard Hansl: „Ich will die Erfahrung weitergeben, welche Ruhe und Kraft man aus dem Gebet saugen kann und wie viel Trost man darin finden kann. Priester zu sein, bedeutet für mich, mit dem Wort Gottes den Menschen ein Strahlen ins Gesicht zu zaubern.“ Ein großes Vorbild für seine Seelsorge-Tätigkeit ist für ihn der Heilige Philipp Neri, an dem ihn besonders die Mischung aus tiefem Glauben und einem durchscheinenden spitzbübischen Zwinkerer fasziniert. Dass sein Priesterleben von großem Gottvertrauen geprägt ist, kommt speziell in seiner Lieblingsstelle in der Bibel zum Ausdruck: „Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe!“
Gottes verborgene Nähe
Das heutige Tagesevangelium berichtet davon, wie der auferstandene Christus den beiden Emmaus-Jüngern begegnet, sie ihn aber zunächst nicht erkennen. „So wie ihnen geht es auch vielen von uns“, meint Pfarrer Hansl. In seiner Predigt will er daher auf die verborgene Präsenz Gottes in unserer Alltäglichkeit hinweisen und Menschen, die ihre Lebenskraft verloren haben, Mut machen: „Ich bin überzeugt davon, dass uns in Emmaus ein Beispiel für die Nähe Gottes in unseren dunklen Stunden geschenkt worden ist.“
Musikalisch wird der Gottesdienst von stimmungsvollem Chorgesang umrahmt.
In die Grean gehen
Im Weinviertel hat man übrigens eine besondere Nahebeziehung zu der heutigen Bibelstelle, auf die uns Pfarrer Hansl hinweist. Abgeleitet vom biblischen Emmausgang haben die Weinbauern früher am Ostermontag in der Kellergasse den jungen Wein verkostet und ihren Lesehelfern für die Ernte gedankt. Diese Tradition, die als „in die Grean gehen“ bezeichnet wird, ist auch heute noch gelebtes Brauchtum. Beim gemeinsamen Spaziergang mit dem Winzer durch die Weingärten kann man den Frühling in seiner vollen Kraft spüren und den jungen Wein genießen.
Gottesdienst und Hilfsbereitschaft gehören zusammen. Daher sammeln die Christen beim Gottesdienst von alters her für die Hilfsbedürftigen unter sich und für die Bedürfnisse der Seelsorge ihrer Gemeinden. Anstatt eines Gabenganges mit Lebensmittel und Gütern des täglichen Bedarfs wird heute eine Geldgabe eingesammelt – die Kollekte. Auch Sie haben ganz einfach von zu Hause aus die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen und online Ihren persönlichen Beitrag zu leisten.