hilf allen in Not oder Krankheit geratenen Menschen. Gib IhnenKraft und Hoffnung, damit sie gestärkt ihren vorbestimmten Weg gehen können.
Amen.
Andrea (September 23)
Heilung empfangen
Heilung spenden, Heilung empfangen – das machen die Barmherzigen Brüder seit über 400 Jahren in Wien, zu Beginn in einer einfachen, kleinen Apotheke, heute in einem großen, modernen Spital. Und seit genau 400 Jahren beten und feiern sie in der Klosterkirche neben dem Krankenhaus in der Wiener Taborstraße. Sie ist dem hl. Johannes dem Täufer geweiht und als Gebäude eingebettet zwischen Krankenhaus, Apotheke, Verwaltungsgebäude und Pflegeakademie sowie dem Konvent der Barmherzigen Brüder Wien. „Diese Platzierung ist für uns ein Zeichen für die Verbundenheit von Medizin, Pflege und Spiritualität“, so P. Provinzial Saji Mullankuzhy OH, der den Gottesdienst leitet. „Als Orden der Barmherzigen Brüder kümmern wir uns um Körper, Seele und Geist. Man kann auch sagen, wir bieten Medizin für den Körper und Medizin für die Seele an.“
Die Kirchenfassade, die Kanzel und die Orgel, auf der bereits Joseph Haydn gespielt hat, wurden im Vorfeld des 400-Jahr-Jubiläums restauriert und erstrahlen nun wieder in neuem Glanz.
Bewegte Kirchengeschichte
Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut, wurde die Kirche bald danach Opfer eines Brandes und musste wiederaufgebaut werden. Während der Türkenbelagerung 1683 fielen Krankenhaus, Kirche und Konvent in die Hände der Osmanen – ein neuerlicher Rückschlag. Nach dem Sieg über die Türken erfolgte die neuerliche Weihe, danach begann eine goldene Epoche, in der berühmte Persönlichkeiten wie Abraham a Santa Clara oder Joseph Haydn in der Kirche ein- und ausgingen. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Kirchturm von einer Bombe getroffen und brannte zur Gänze aus. Inzwischen steht der Turm wieder in seiner ursprünglichen Form, und auch der Rest der Kirche hat sich für das 400-Jahr-Jubiläum prächtig herausgeputzt. Ein besonderes Kleinod der Kirche ist die Johannes-von-Gott-Kapelle, die dem Ordensgründer und Lieblingsheiligen von Frater Mullankuzhy gewidmet ist.
Bewegender Seelsorger
Frater Saji Mullankuzhy stammt aus Indien und trat dort 1999 in den Orden der Barmherzigen Brüder ein. 2004 schickte ihn der Orden nach Österreich, wo er zunächst die Ausbildung zum diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger absolvierte. Anschließend arbeitete er zehn Jahre lang als Krankenpfleger im Linzer Konvent-Hospital der Barmherzigen Brüder. Während dieser Zeit begann Frater Saji, der gerne Gegrilltes isst, an der Katholischen Privat-Universität Linz mit dem Studium der Theologie. Am 1. Mai 2019 wurde er schließlich von Kardinal Christoph Schönborn in der Wiener Klosterkirche zum Priester geweiht. Heute ist er Provinzial der Österreichischen Ordensprovinz – und Priester mit Leidenschaft. Dieses „Herzblut für Gott“ kommt ganz besonders in seiner Lieblingsstelle in der Bibel zum Ausdruck: „Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?“
„Geist des Lebens“ als Motto
Das Motto der heutigen Pfingstmesse lautet „Geist des Lebens“. „Friede sei mit Euch!“, sagt Jesus zu den Jüngern, als er trotz verschlossener Türen plötzlich mitten unter ihnen ist, und weiter: „Empfangt den Heiligen Geist“.
„Durch die Wirkung des Heiligen Geistes kann jede und jeder heil werden“, so Pater Saji Mullankuzhy, „heil in der Beziehung zu sich selbst, in seiner Beziehung zu Gott und in der Beziehung zu anderen“ - das war die erste 'Pfingsterfahrung' der Apostel, als Menschen aus aller Welt einander verstanden, obwohl sie in verschiedenen Sprachen redeten.
Im Mittelpunkt des Gebets stehen alle kranken und Not leidenden Menschen in unserem Land. Außerdem wird um Frieden in der Ukraine gebetet.
Musikalische Gestaltung
„Geistvolles und Begeisterndes“ – unter diesem Motto steht die Musik des Pfingstgottesdienstes. Ausführende sind ein Bläserensemble und ein Organist, vor allem aber der MitarbeiterInnen-Chor der Barmherzigen Brüder in Wien, ein Vokalensemble von ÄrztInnen und in der Krankenpflege Tätigen.
Thematischer Schwerpunkt sind die Bitten der Pfingstsequenz, die in unterschiedlichen musikalischen Formen an mehreren liturgischen Positionen vorgetragen werden. Darüber hinaus werden Lieder aus dem Gotteslob gesungen.
Live auch auf: TVthek.orf.at
Gottesdienst und Hilfsbereitschaft gehören zusammen. Daher sammeln die Christen beim Gottesdienst von alters her für die Hilfsbedürftigen unter sich und für die Bedürfnisse der Seelsorge ihrer Gemeinden. Anstatt eines Gabenganges mit Lebensmittel und Gütern des täglichen Bedarfs wird heute eine Geldgabe eingesammelt – die Kollekte. Auch Sie haben ganz einfach von zu Hause aus die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen und online Ihren persönlichen Beitrag zu leisten.