Die Ende des 17. Jahrhunderts erbaute Kirche St. Ursula in der Wiener Innenstadt spiegelt innen wie außen noch immer ihren ursprünglichen, klaren und einfachen barocken Charakter wider. Unter dem Heiligen Clemens Maria Hofbauer wurde sie Anfang des 19. Jahrhunderts zu einem bedeutenden Seelsorgezentrum. Dem Wiener Stadtpatron ist auch ein Seitenaltar geweiht.
Zentrum für Kirchenmusik
1960 wurden Kirche und Kloster an den Bund verkauft, seit Ende der 1960er-Jahre ist die Kirche, die über eine hervorragende Akustik verfügt, eine besondere Pflegestätte der Kirchenmusik: Das Institut für Orgel, Orgelforschung und Kirchenmusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien nützt die stimmungsvolle Kirche als Übungs- und Aufführungsraum. Davon können diesmal auch all jene profitieren, die über das Fernsehen oder das Radio mitfeiern.
Deutsche Messe in F und zwei Motetten
Im Mittelpunkt der musikalischen Gestaltung stehen Werke von zwei Komponisten, die eng mit dem Institut verbunden sind. Michael Radulescus Deutsche Messe in F entstand 1976 – und somit innerhalb der ersten Dekade seines 40 Jahre währenden Wirkens als Professor für Orgel an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, das 1968 seinen Anfang nahm. Das ausdrucksstarke Werk wurde am 20.3.1976 in St. Ursula uraufgeführt.
Zudem singt der Chor die beiden Motetten „Dem König aller Zeiten“ sowie „Seele Christi, heilige mich“ aus der Feder von Radulescus Lehrer Anton Heiller, dessen 100. Geburtstag heuer im September begangen wurde. Es musizieren Studierende und Lehrende der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Ein Bayer in Wien
Geleitet wird der Gottesdienst von P. Thomas Gabriel Brogl, dem Provinzial der Dominikaner in Süddeutschland und Österreich. Der gebürtige Bayer und Schnitzel-Liebhaber hat in Augsburg, Rom und Freiburg Theologie studiert und ist danach in den Dominikanerorden eingetreten. Seit 2015 leitet er die süddeutsch-österreichische Provinz der Dominikaner und ist gleichzeitig Pfarrer in Freiburg. Sein besonderes Augenmerk gilt der Spiritualität in Wissenschaft und Praxis. Er leitet die „Schola Cordis“, die Schule christlicher Spiritualität.
In der Spur des Heiligen Dominikus
Sein Ordensgründer ist auch gleichzeitig sein Lieblingsheiliger: „Er war ein Mann des authentischen Lebens, des Mitleids und einer, der gerade die Menschen in der Verlorenheit aufgesucht hat. Von ihm wird berichtet, dass alle, die ihm begegnet sind, froher und freier weggingen“, so Pater Brogl. Darin sieht er gerade heute auch einen Auftrag für seinen Orden: „Wir Dominikaner glauben daran, dass Gott noch etwas mit uns vorhat. Aber darin ist auch ein Auftrag, neu hinzuhören, wo Gott uns braucht“. Kraft für sein verantwortungsvolles Wirken schöpft der tatkräftige Gottesmann aus dem Gebet und aus der Bibel. Ganz besonders fasziniert ihn im Buch der Bücher die Begegnung von Maria Magdalena mit dem Auferstandenen – es ist seine Lieblingsstelle in der Heiligen Schrift.
Die Kirche ist nur zum Sonntagsgottesdienst und zu Veranstaltungen der Universität geöffnet (Orgelabende, Chorkonzerte usw.).
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Gottesdienst und Hilfsbereitschaft gehören zusammen. Daher sammeln die Christen beim Gottesdienst von alters her für die Hilfsbedürftigen unter sich und für die Bedürfnisse der Seelsorge ihrer Gemeinden. Anstatt eines Gabenganges mit Lebensmittel und Gütern des täglichen Bedarfs wird heute eine Geldgabe eingesammelt – die Kollekte. Auch Sie haben ganz einfach von zu Hause aus die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen und online Ihren persönlichen Beitrag zu leisten.