
Glettler: Fronleichnam ist Dank für Lebensmittel und Lebenschancen
Wenn katholische Christen das Fronleichnamsfest feiern, dann ist das zugleich ein "Dank an Gott für Lebensmittel und Lebenschancen". Darauf hat Bischof Hermann Glettler am Donnerstag bei der Feier des Hochfests in Innsbruck hingewiesen. Mit dem hochgehaltenen Brot, mit dem sich Jesus selbst den Menschen zur Nahrung gibt, "halten wir das Vertrauen hoch, dass Gott vorsorgt, dass von ihm niemand übersehen wird - und dass niemand innerlich 'verhungern' muss, der ihn aufnimmt oder zu ihm aufschaut. Das ist Fronleichnam", sagte der Innsbrucker Bischof.
Mit der Hostie "zeigen wir den Leib dessen, der tödlich verwundet wurde, aber drei Tage danach mit seinem gewandelten Leib den Jüngern erschien - und ihnen Frieden und Vergebung brachte", führte der Bischof unter Bezugnahme auf die Auferstehung Jesu zu Ostern weiter aus. Im kleinen Stück Eucharistie sei der Zuspruch Gottes: "Du kannst neu beginnen! Komm, nimm mich auf und du wirst Kraft haben, das Gute zu wählen, nicht den Hass."
Fronleichnam sei daher "keine Demonstration von Stärke, sondern ein Hochhalten des Lebens in seiner Verletzlichkeit". Glettler bezugnehmend auf den tragischen Amoklauf in Graz und die aktuellen Nachrichten über Krieg und Terror: "Gegen alle Verherrlichung von Gewalt zeigen wir Jesus und seine siegreiche Liebe. Er ist das Medikament gegen alle Verhärtungen unserer Zeit. Fronleichnam ist eine Ansage von Leben!" Von da her sei Fronleichnam "Gottes Antwort, sein Himmel, der sich unscheinbar, aber nachhaltig unter uns ausbreitet - heilsam, tröstend, stärkend, herausfordernd in unserer verwundeten Welt".
Quelle: kathpress